Eine kleine Insel, die alles hat. Die fünf Kilometer lange und nur zwei Kilometer breite Insel vor der Küste von Skåne bietet ihren Besuchern besonders viele Sonnenstunden, Steilküste und weiße Sandstrände, Raps- und Weizenfelder, idyllische Dörfer und eine spannende Geschichte.
Mitten im Öresund
Die Insel Ven (dänsich: Hven) liegt auf halber Strecke zwischen Dänemark und Schweden mitten im Öresund. Bis 1959 war sie unter dem Namen Sankt Ibb selbständige Gemeinde, heute gehört sie zur Gemeinde Landskrona in der Provinz Skåne län. Auf der rund 7,6 km² großen Insel leben in 4 kleinen Dörfern rund 350 Menschen. Am besten lässt sich die Insel mit dem Fahrrad erkunden, lassen Sie also einfach Ihr Auto auf dem Festland stehen, wenn Sie sich ab Landskrona auf die rund 30-minütige Fährüberfahrt machen. Direkt am Anleger können Sie Fahrräder ausleihen, auch Tandems oder Fahrräder mit Anhängern oder Kindersitzen stehen zur Verfügung.
Genießen Sie die Stille der Insel und die frische Seeluft, wenn Sie sich über kleinen Straßen und Feldwege auf Erkundungstour begegeben. Entdecken Sie die herrliche landschaft mit Steilküste und Sandstränden und erfreuen Sie sich an den grandiosen weiten Ausblicken, die sich Ihnen immer wieder bieten.
Probieren Sie auch das leckere Eis von Hvens Glassfabrik, das hier vor Ort hergestellt wird oder gönnen Sie sich einen Whisky oder Gin in der Spirit of Hven Destillerie – ein Muss für alle Whiskyliebhaber.
Insel mit Geschichte
Die Insel Ven war bis 1660 dänisch und hart umkämpft im Zweiten Nordischen Krieg, nach dessen Ende sie kurzfristig weiterhin zu Dänemark gehörte, jedoch schnell wieder von schwedischen Truppen besetzt wurde. Erst mit dem Frieden von Kopenhagen 1660 kam die Insel in schwedischen Besitz.
Die romanische Kirche Sankt Ibb ist nicht nur wegen ihrer spektakulären Lage auf der Steilküste im Nordwesten der Insel einen Besuch wert. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und erhielt zwei Jahrhunderte später ein gotisches Gewölbe. Reste von dessen Ausmalung sind noch heute erhalten, ebenso wie das Altarbild, das eine Stiftung von Tycho Brahe im Jahr 1578 war.
Tycho Brahes Spuren
Das Tycho Brahe Museum widmet sich ganz den wissenschaftlichen Arbeiten des dänischen Astronomen, der 1576 mit der Insel belehnt worden war und hier ein sowohl ein Observatorium als auch eine Sternwarte errichten ließ. Er legte auch Teiche an, um mit dem aufgestauten Wasser Mühlen auf Ven zu betreiben.
In der ehemaligen Gemeindekirche Allhelgonakyrkan, in der das Tycho-Brahe-Museum eingerichtet wurde, gehören ein Stahlquadrant und ein astronomischer Sextand zu den wichtigsten Exponaten. Filme, Ausgrabungsfunde, Bilder und Modelle dokumentieren das Leben und Werk des weltberühmten Wissenschaftlers. Neben der Hauptausstellung gehören noch die Sternwarte Stjärneborg, ein rekonstruierter Renaissance-Garten, ein historischer Spielplatz und ein Planeten-Lehrpfad zum Museumsgelände.

Das Observatorium Uraniborg ließ Brahe 1576-1580 vom Baumeister Hans van Steenwinckel dem Älteren auf dem höchsten Punkt der Insel errichten. Uraniborg, benannte nach Urania, der Muse der Astronomie, war eine Art frühes Forschungszentrum, das auch zahlreiche Studenten aus aller Welt anzog. Es beherbergte Ausrüstung für alchemistische Forschungen und war umgeben von einem Schlossgarten im Renaissancestil. Die symmetrische Form des Gartens war Sinnbild des wohlgeordneten Kosmos, in ihm wuchsen Zierpflanzen und Kräuter.
Das weitgehend unterirdische angelegte Observatorium Stjärneborg ließ Brahe 1586 anlegen, als er bemerkte, dass Uraniborg für seine astronomischen Instrumente weder groß noch stabil genug war. Stjärneborg beherbergte die Instrumente unterhalb der Sandschichten, so standen sie auf festem Untergrung. Zu den Instrumenten zählte ein Quadrant mit 1,55m Radius und eine äquatoriale Armillarsphäre, mit der Winkel mit bis zu einer Bogenminute Genauigkeit gemessen werden konnten.
Tycho Brahe verließ die Insel Ven im Jahre 1597, nachdem er die Unterstützung des neuen Königs Christian IV. verloren hatte. Brahe wurde als Hofastronom von Kaiser Rudolf II in Prag tätig, wo er sein Wissen um die Bewegung der Planeten an seinen Schüler Johannes Kepler weitergab. Sowohl Uraniborg als auch Stjärneborg wurden 1601 zerstört. Stjärneborg wurde wieder entdeckt und in den 1950er Jahren ausgegraben, restauriert und später mit einer Kuppel überdeckt.
Insel Ven auf einen Blick
Lage | zwischen Dänemark und Schweden im Öresund |
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Größe | rund 7,6 km². Die Insel ist knappe 5km lang und gute 2 km breit. |
Anreise | Fährverbindung ab Landskrona. Mehr Informationen zur Fährüberfahrt finden Sie auf www.ventrafiken.se/ |
Sehenswert | Neben der einzigartigen Natur sind besonders sehenswert die romanische Sankt Ibb Kirche, die Whisky Destillerie und das Tycho Brahe Museum. |

Adresse Tycho Brahe Museum
Landsvägen 182
26195 Sankt Ibb
Geo-Koordinaten: 55.90860717968579, 12.692186922114828
Mehr Infos auf der Webseite des Museums
Wie komme ich auf der Insel am besten von A nach B?
Das ideale Fortbewegungsmittel auf der Insel ist das Fahrrad. Gleich am Anleger können Sie Fahrräder ausleihen. Hier stehen auch Tandems oder Räder mit Anhänger oder Kindersitz zur Verfügung.
Was gibt es beim Besuch des Tycho Brahe Museums zu beachten?
Öffnungszeiten:
- 01. Mai - 31. August: 9:30 - 16 Uhr
- 21. Juni: geschlossen
- Wochenenden im September: 9:30 - 14 Uhr
Eintrittspreise:
- Erwachsene: 120 Kronen
- Kinder bis 12 Jahre gratis
- Jugendliche (13 - 19 Jahre): 60 Kronen
- Eintritt ins Observatorium Stjärneborg: zusätzliche 20 Kronen
Bitte beachten Sie: Zahlung nur per Karte oder swish.
Informationen zur Barrierefreiheit (nur eingeschränkt) finden Sie auf der Webseite des Museums
Muss ich meine Verpflegung für den Tag selbst mitbringen?
Natürlich können Sie gerne einen Picknickkorb packen, sich ein schönes Plätzchen auf der Insel suchen und ein Picknick genießen. Im Sommer eine fabelhafte Idee! Es gibt aber auch mehrere Möglichkeiten zum Einkehren auf der Insel, zum Beispiel im Hafen Kyrbacken.